Fortbildung

Berühren und Begreifen

"Berühren - aber richtig?!"

In vielen therapeutischen Schulen und Ausbildungen ist Körperkontakt tabu. Oder er wird zumindest nicht systematisch unterrichtet. Dabei ist der Kontakt von Körper zu Körper unmittelbar und kann – sofern er achtsam und geschult angeboten wird – sehr heilsam sein.

Berührung ist die natürlichste Form des Kontakts. Wenn ein Kind weint, beruhigt es die Mutter, indem sie es in den Arm nimmt, ruhig spricht und streichelt. Durch diese Ko-Regulation lernt das Nervensystem des Kindes allmählich, sich selbst zu beruhigen. Viele unserer Klienten haben nicht ausreichend gelernt, sich selbst zu beruhigen und brauchen daher Angebote zur Ko-Regulation.

Körpertherapeutische Interventionen dienen nicht nur der Regulation (Beruhigung), sondern du kannst sie auch zur Aktivierung einsetzen, z.B. wenn du an der Trauma-Exposition arbeitest. Im Workshop lernst du, wie du zwischen Aktivierung und Regulation pendelst. Damit kannst du Stück für Stück die Kapazität deiner Klienten erhöhen, mit Erregung umzugehen (Resilienz).  Körpertherapeutische Interventionen eignen sich sehr gut zur Behandlung von Entwicklungstraumata.

 

In der Fortbildung werden wir

  • unser intuitives Körperwissen erforschen und erweitern
  • lernen, die Körpersignale für Aktivierung und Regulation zu erkennen
  • erfahren, wie sich die Nervensysteme verschiedener Menschen aufeinander einschwingen
  • Neues über den Körper und das Nervensystem lernen
  • uns von Somatic Experiencing, der Polyvagal-Therorie von Stephen Porges und Shiatsu inspirieren lassen
  • viele wohltuende Berührungen geben und empfangen

 

Die Fortbildung kann dich dabei unterstützen

  • die Körpersignale deiner Klienten besser wahrzunehmen
  • dein Kontaktangebot der kognitiven und emotionalen Ebene um die Berührungsebene zu erweitern
  • Klienten, die unter global hoher Aktivierung leiden, d.h. sich ständig gestresst fühlen, besser behandeln zu können
  • dich sicherer im Umgang mit traumatisierten Menschen zu fühlen
  • die Grundprinzipien der Gestalttherapie, wie „take the obvious“ oder „trust the process“ auf körperlicher Ebene zu vertiefen